Hansjörg Schneider – Transformation einer Postkarte

Hansjörg Schneider wurde 1960 in Eckernförde geboren. Aufgewachsen in der Nähe von Kappeln, besuchte er dort die Klaus-Harms-Schule. Von Kappeln aus ging Hansjörg Schneider nach Kiel und studierte neben Freier Kunst an der Muthesiusschule auch Philosophie und englische Philologie an der Christian-Albrechts-Universität. Nach Abschluss seines Studiums zog er 1989 nach Berlin, wo er seither lebt und arbeitet. Nach wie vor ist Hansjörg Schneider auch in Schleswig-Holstein präsent mit Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen. Seine Kunst ist in den schleswig-holsteinischen Museumssammlungen und weit darüber hinaus vertreten und vielfach ausgezeichnet worden, u. a. mit dem Gottfried-Brockmann-Preis der Stadt Kiel.

In seinem der Architektur und Grafik verbundenem Werk ist das Schneiden zentral: Der Umgang mit Papier und Skalpell bestimmt seine Arbeit. Mit großer Akkuratesse und feinem Gespür für Formen, Linien und Strukturen entstehen aus dem flachen Werkstoff Papier oft räumlich wirkende, in jeder Hinsicht vielschichtige Ansichten, die urbane oder landschaftliche Strukturen, häufig auch Ikonen der Moderne zum Gegenstand haben.

Für unsere Ausstellung griff Hansjörg Schneider auf seine große Postkartensammlung mit architektonischen Motiven und Stadtansichten zurück. In einem kunstvollen Prozess des Zerschneidens und wieder Zusammensetzens transformierte der Künstler für seine Serie „Bild & Heimat“ Bildpostkarten zu fantasievollen filigranen Objekten – nichts wurde entfernt, nichts hinzugefügt. Anders ging er mit den Postkarten in den Drehständern „Archiv I + II“ und der Serie „Abrissarbeiten“ um. In der Vorgehensweise unterschiedlich, zeichnen sie sich durch die Wegnahme von Material aus. Mit seinen Postkartenserien verhilft Schneider dem analogen Medium in digitalen Zeiten zu neuer Wertschätzung.

Neben Postkarten zeigt Hansjörg Schneider mit der Serie „Veduten“ Papierschnitte auf schwarz geschöpftem Karton und knüpft damit an die Tradition italienischer Veduten und Capriccios an. Für unsere Ausstellung entstanden zudem große Papierschnitte, deren Motiv der Künstler im markanten Ziegelmauerwerk des Eckernförder Rundsilos fand.

Ausstellungseröffnung am Sonntag, 23. Februar 2020 um 11.30 Uhr

 

Führungen durch die Ausstellung

Dr. Dorothee Bieske, Dr. Hanna Peters
So, 15.03., und 05.04. um 11.30 Uhr
Mi, 04.03., 25.03., 01.04. und 15.04. um 15.00 Uhr

Schreibcafé für Erwachsene
Ob Berlin, London oder Paris: Postkarten lassen grüßen!
mit Margret Bielenberg M.A., Journalistin, Kursleiterin für Kreatives Schreiben und Buchautorin

Do, 23. April, 15.00 – 17.30 Uhr
Kosten 8,00 € inkl. Eintritt, Führung, Kaffee und Tee
Anmeldung bis zum 16.04. unter Tel. 04351-712547

Künstlergespräch mit Hansjörg Schneider
Moderation: Dr. Dorothee Bieske
So, 26. April, 11.30 Uhr
Kosten: Museumseintritt zzgl. 1,00 Euro

Datum/Zeit
Date(s) - 23/02/2020 - 26/07/2020
Ganztägig