Die Ottes waren eine alteingesessene, bereits um 1600 in Eckernförde nachgewiesene Kaufmannsfamilie. Ihre wirtschaftliche Blütezeit erlebte sie im 18. Jahrhundert. Christian Otte (1674–1747) gründete als Kaufmann, Reeder und Korn- und Weingroßhändler eine Unternehmerdynastie, deren Mitglieder wichtige Verwaltungsposten im Herzogtum Schleswig besetzten.
Das älteste bekannte Geschäftshaus der Familie ist der Speicher in der Langebrückstraße aus dem Jahre 1723. Christian Otte stiftete 1739 ein Armen- und Altersheim, das Ottestift. Die Armenstiftung besteht noch heute.
Christian Ottes Söhne gehörten um die Mitte des 18. Jahrhunderts zu den hoch geachteten Bürgern der Stadt. Der bedeutendste unter ihnen war Friedrich Wilhelm Otte (1715–1766), der von 1741 bis 1756 Bürgermeister der Stadt war. Nach dem Tod seines Vaters hatte er das Unternehmen übernommen und erfolgreich ausgebaut. Seine Schiffe waren auf den Weltmeeren unterwegs.
Zusammen mit seinem Bruder Johann Nikolaus Otte (1714–1780) gründete er u.a. eine Fayencemanufaktur, ab 1759 zunächst auf Gut Criseby. Sie wurde 1765 nach Eckernförde verlegt und erreichte hier in der Zeit ihres Bestehens bis 1780 eine herausragende Qualität.